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 Nordostchemie 

Ein Jahr der Herausforderungen

Das Jahr 2024 stand für die chemisch-pharmazeutische Industrie vor allem im Zeichen sinkender Wettbewerbsfähigkeit. Im Mittelpunkt standen die im internationalen Vergleich anhaltend hohen Energiekosten, allen voran für Gas und Strom.

 

Die Folge: Produktion und Umsatz in der Chemie gingen im Vergleich zum Vorjahr weiter zurück, ebenso die Kapazitätsauslastung, die mittlerweile seit mehr als zwei Jahren unter der Rentabilitätsschwelle liegt (Details unter „Zahlen und Daten“). Aufgrund der anhaltenden Belastungen drosselten viele Unternehmen ihre Produktion, es kam vermehrt zu vorübergehenden Stillständen.

Doch nicht nur die Energiekosten setzten die Unternehmen unter Druck. Überbordende Bürokratie, langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie immer neue Vorschriften bremsten die Unternehmen in ihrem Kerngeschäft aus. Neben diesen strukturellen Problemen spürten die Unternehmen die sinkende Nachfrage wichtiger Abnehmerbranchen wie der Automobilindustrie.

Im Zuge des ostdeutschen Superwahljahres mit drei Landtagswahlen (Brandenburg, Sachsen, Thüringen), der Europawahl sowie der anstehenden Bundestagswahl Anfang 2025 konnten wir das Thema mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in all seinen Facetten auf allen politischen Ebenen in unterschiedlichsten Formaten einbringen.

Hervorzuheben sind unser eigenes Format zum Thema „Wie kommt das Wachstum zurück?“ im Rahmen des Ostdeutschen Wirtschaftsforums mit dem sächsischen Staatsminister Oliver Schenk, inzwischen Mitglied des Europäischen Parlaments, der Chemie-Krisengipfel mit Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze und - ein Novum in der Geschichte der Nordostchemie-Verbände - eine Bundestagsanhörung zum Thema PFAS, bei der sich unsere Hauptgeschäftsführerin Nora Schmidt-Kesseler für einen risikobasierten Ansatz und gegen pauschale Verbote bei der Einstufung von Chemikalien einsetzte.

Alle unsere Aktivitäten und Forderungen wurden durch eine umfassende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit flankiert. Sowohl in den „klassischen Medien“ als auch im digitalen Raum waren wir mit unseren Botschaften gefragt und entsprechend präsent.

Eine wichtige Säule unserer Verbandsarbeit ist zudem der Austausch und die Arbeit in unseren Arbeitskreisen „Umwelt, Technik und Energie“, „Gefahrgut, Logistik und Verkehr“ sowie „Forschung und Innovation“, in denen die Expertinnen und Experten aus unseren Mitgliedsunternehmen vertreten sind.

Pharma im Fokus

Die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie sahen sich 2024 vor allem strukturellen Herausforderungen gegenüber. Regulatorische Vorgaben und starre Preisvorgaben bei gleichzeitig steigenden Aufwendungen belasteten die Geschäfte der produzierenden Unternehmen. Hinzu kam das Thema „Kommunalabwasserrichtlinie der EU (KARL)“. Diese droht durch einseitige Kostenbelastung der Pharmahersteller zum KO-Kriterium für wichtige Arzneimittelproduktionen zu werden.

      

Im Rahmen etablierter und neu geschaffener Formate sowie in persönlichen Gesprächen auf Bundes- und Landesebene konnten wir für diese und weitere Themen mit Beispielen aus der Praxis sensibilisieren und eigene Lösungsvorschläge einbringen.

Nicht zuletzt hat der Bereich Pharma in unserer Verbandsarbeit mit der Gründung des Pharma Deutschland Landesverbandes Ost im September weiter an Bedeutung gewonnen.​​​​​​

Transformation aktiv gestalten

Das Jahr 2024 stand für unsere Branche und die Verbandsarbeit weiterhin im Zeichen der Transformation, insbesondere der Transformation hin zu einer defossilisierten Industrie. Ein wichtiger Baustein für das Erreichen der ambitionierten Ziele ist die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff, der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur sowie der Abbau regulatorischer Hemmnisse.

Vor diesem Hintergrund hat das Fraunhofer IWES in unserem Auftrag die notwendigen Rahmenbedingungen für einen schnellen und effizienten Wasserstoffhochlauf der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Ostdeutschland untersucht.

Kern der im September veröffentlichten Studie sind Handlungsempfehlungen für einen regulatorischen Rahmen, der einen effizienten Wasserstoffhochlauf ermöglichen kann.

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